Ehrenbürger Dr. med. August Gerhardi

Arzt

Das erste Ehrenbürgerrecht der Stadt Lüdenscheid erhielt im Oktober 1856 der praktische Arzt Dr. med. August Gerhardi, geboren am 23.08.1804, stellvertretend für seinen verstorbenen Bruder Dr. med. Richard Gerhardi.

Richard Gerhardi wurde am 03.06.1792 in Halver geboren, studierte Medizin und ließ sich 1813 im Alter von 21 Jahren als approbierter Arzt in Lüdenscheid nieder. In Bevölkerungskreisen war der Mediziner, den der Volksmund "unse Dökterken" nannte, sehr beliebt. Er war dafür bekannt, dass er besonders bei armen Patienten sehr häufig darauf verzichtete, Rechnungen für seine ärztlichen Leistungen auszustellen.

Über 40 Jahre hatte Richard Gerhardi als Arzt, Kollegienmitglied der Stadtverwaltung, Presbyter und Mitglied des Schulvorstandes erfolgreich gewirkt, als er am 11.05.1855 überraschend verstarb.

Als sein Bruder Dr. med. August Gerhardi von Rönsahl nach Lüdenscheid kam, um die Praxis seines verstorbenen Bruders zu übernehmen, verlieh man ihm (zu Ehren seines Bruders) die Ehrenbürgerwürde. Auf Grund der eher ungewöhnlichen Umstände ging die erste Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Lüdenscheid als Kuriosum in die Stadtgeschichte ein.