Stadtgeschichte Lüdenscheid
Lüdenscheid kann auf eine über 750-jährige Geschichte zurückblicken. Lesen Sie hier über einige Meilensteine in der Entwicklung der Stadt. Wenn Sie mehr erfahren wollen, können Sie in der 2016 erschienenen Publikation “Lüdenscheid - Kleine illustrierte Stadtgeschichte” weiterlesen, im Stadtarchiv auf Recherche gehen oder sich in der Stadtbücherei mit weiterer Literatur versorgen. Hilfreiche Links dazu finden Sie rechts im Kasten.
Kurzer Überblick zur Stadtgeschichte
Hinweise auf frühe Siedlungsspuren führen bis in das 9. Jahrhundert zurück, die erste Erwähnung von “Luidolvessceith” findet sich hingegen in einer Urkunde aus dem Jahr 1067. Die Ernennung zur Stadt erfolgte 1268 unter Graf Engelbert I. von der Mark.
Im 15. Jahrhundert wird Lüdenscheid zum Gerichtsstandort. Die Gerichtslinde im heutigen Naturschutzgebiet Stilleking erinnert noch heute an den sogenannten Freistuhl der Feme.
Im 15. und 16. Jahrhundert erfährt Lüdenscheid als Eisen herstellender und Eisen verarbeitender Industriestandort zunehmend an Bedeutung. Der älteste erhaltende Gildebrief aus dem Jahr 1557 stammt von der Drahtgilde. Zwischen Iserlohn, Altena und Lüdenscheid hat sich ein reger Drahthandel entwickelt.
Zwischen 1530 und 1681 erlebt Lüdenscheid insgesamt fünf Stadtbrände, sieht sich während des 30-jährigen Krieges mit Plünderungen konfrontiert und wird in den 1630er Jahren von der Pest heimgesucht. 1723 zerstört der letzte große Stadtbrand nicht nur Gebäude, sondern auch fast das gesamte Kulturgut und Dokumente. Der Moserplan zeigt als ältester erhaltener Stadtplan, wie der Stadtkern zu dieser Zeit angelegt war.
Im 18. Jahrhundert konnte Lüdenscheid die Neuerungen in der Stahl- und Eisenproduktion anwenden und widmet sich verstärkt der Fertigung von Knöpfen und Medaillen. Die Kenntnisse in der Metallverarbeitung sichern lange Zeit den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt.
Das 19. Jahrhundert wird mit der Pflasterung der Straßen und die Anlage chausseeartiger Straßen Richtung Altena und Halver begonnen, was regelmäßige Postverbindungen ermöglicht. Mit der aufstrebenden Industrialisierung und dem Bevölkerungswachstum folgen die Einrichtung einer Stadtsparkasse, eines Kreisgerichtes, die Entstehung Kinderbetreuung, Tageszeitung, öffentlicher Bibliothek, Feuerwehr, Schulen und eines Krankenhauses. Zur Jahrhundertwende gilt Lüdenscheid als hochentwickelte Industriestadt und zählt mehr als 25.000 Einwohner.
Im 20. Jahrhundert wird zunächst die städtische Infrastruktur erweitert. Dem 1. Weltkrieg folgen politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich unruhige Jahre. Mit der Machtergreifung Hitlers beginnt auch in Lüdenscheid die Verfolgung von Menschen, die dem Weltbild der Nationalsozialisten nicht entsprechen. An das Konzentrationslager Hunswinkel erinnert heute ein Mahnmal an der Versetalsperre. Lüdenscheid selbst bleibt von Kampfhandlungen weitestgehend verschont und fällt nach Kriegsende an die britische Besatzungszone.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts knüpft Lüdenscheid an frühere wirtschaftliche Erfolge an. Die Metall-, Kunststoff- und Lichtindustrie prägen die Stadt bis heute. Auch kulturell wird mit der Gründung von Museen, Musikschule und Kulturhaus die städtische Infrastruktur bereichert. Bis heute sind die Großveranstaltungen in Lüdenscheid ein Publikumsmagnet auch über die Stadtgrenzen hinaus.