Westschule: Büro gibt klare Empfehlung für einen Neubau
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Seit März 2024 ist das Gebäude der Westschule aufgrund erhöhter Schadstoffwerte und einem hohen Sanierungsbedarf geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler werden seither am ehemaligen Grundschulstandort an der Kalve unterrichtet, der entsprechend erweitert wurde. Bald soll der Rat entscheiden, wie es an dem Standort weitergeht.
Über ein Jahr schneller als eine Sanierung

In den vergangenen Monaten hat das Büro Ufer Leowald, das auf die Planung von Bildungsimmobilien spezialisiert ist, verschiedene Handlungsoptionen für das Gebäude der Westschule an der Kölner Straße entwickelt. Im Schulausschuss sowie im Rahmen eines Pressetermins am 3. Juni stellten die beiden Geschäftsführer Ulrich Leowald und Markus Ufer ihre Machbarkeitsstudie vor. Dabei haben die Experten die Sanierung der Westschule einem Neubau gegenübergestellt. Wichtige Faktoren bei dem Vergleich waren Kosten und Zeit. Aber auch wie sich ein aktuelles pädagogisches Konzept und eine zusätzliche Nutzung für eine offene Ganztagsbetreuung auf das notwendige Raumprogramm auswirken sowie die Aspekte Nachhaltigkeit und öffentliche Akzeptanz wurden mit bewertet.
Während die Kosten für einen Teilabriss mit Sanierung und Anbau mit geschätzten 21,75 Millionen Euro ganz ähnlich bewertet werden wie die für einen kompletten Abriss und Neubau des Gebäudes mit geschätzten 21,4 Millionen Euro, ergaben sich bei Zeit für die Umsetzung erhebliche Unterschiede.
"Das wird dem Stadtteil gut stehen"

Das Büro schätzt für den Vergabeprozess und die Realisierung einer Sanierung des Gebäudes einen Zeitraum von 53 Monaten, also etwa 4,5 Jahren. Vergabe und Realisierung eines Neubaus veranschlagen Ufer Leowald mit 38,5 Monaten, also etwas über drei Jahren. Die Umsetzung eines Neubaus auf dem Grundstück der Westschule wäre also nach Ansicht der Fachleute mehr als ein Jahr schneller möglich. Auch der Zuschnitt der Räume und die Bedarfe für den offenen Ganztag ließen sich bei einem Neubau besser einplanen. „Es gibt inzwischen viele Modulsystemanbieter im Bereich Schulneubau“, erklärte Bauingenieur und Geschäftsführer Ulrich Leowald. Beim Bauen im Bestand habe man die Erfahrung gemacht, dass sich im Prozess immer wieder neue Bedarfe ergeben könnten. Unklar sei zudem, ob noch weitere Schadstoffe in dem Gebäude steckten. Insgesamt stand am Ende der Präsentation also eine klare Empfehlung des Büros für einen Neubau der Westschule.
Schulleiterin Julia Langmesser erklärte, dass sie einerseits an dem alten Gebäude hänge, unter den aufgezeigten Optionen sei sie aber für den Neubau: „Das wird dem Stadtteil gut stehen.“ Ganz wichtig war es Langmesser, dass die gesamte Fläche des Schulhofes erhalten bleibe. Auch Matthias Reuver, Fachbereichsleiter Jugend, Bildung, Sport sprach sich für den Standort im Quartier aus. „Die Grundschulstandorte in Lüdenscheid sollen nach dem Prinzip – kurze Beine, kurze Wege – dezentral bleiben.
Der Schulausschuss beschloss, die vorgestellten Optionen zunächst einmal in den Ratsfraktionen zu diskutieren. Dann soll das Thema Westschule bei der nächsten Ratssitzung am 7. Juli wieder auf der Tagesordnung stehen.
Lüdenscheid, 03. Juni 2025
