Azubis der Stadt Lüdenscheid absolvieren Auslandspraktikum in Athen

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Erstmals haben Azubis der Stadt Lüdenscheid einen Teil ihrer Ausbildungszeit im Ausland verbracht. Sedef Celik, Leoena Berisha, Irem Üstünol und Evren Toraman stecken mitten in ihrer Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten. Doch kürzlich haben sie Lüdenscheid für drei Wochen gegen die griechische Hauptstadt Athen eingetauscht. Dort haben die vier über das Programm „Erasmus+“ ein Auslandspraktikum absolviert.

Gearbeitet haben sie unter anderem bei Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich für Geflüchtete und bedürftige Familien mit Migrationshintergrund einsetzen. Irem Üstünol hat ihr Praktikum bei einer Hilfsorganisation absolviert, die geflüchtete Menschen bei der Job- und Wohnungssuche unterstützt. „Ich habe E-Mails geschrieben, Termine vereinbart und diese auch selbst wahrgenommen“, beschreibt sie ihren Praktikumsalltag. „Das war ein bisschen wie eine Mischung aus Jobcenter und Bürgeramt.“ 

Im wahrsten Sinne des Wortes zupackend ging es an manchen Tagen bei Evren Toraman zu. Da hat er auch mal bei der Essensauslieferung an bedürftige Familien geholfen. „Außerdem habe ich an einem Projekt mitgearbeitet, das sich mit den Erfahrungen von Migranten der zweiten Generation beschäftigt“, erzählt er. Leoena Berisha und Sedef Celik waren gemeinsam als Praktikantinnen in einem Co-Working-Space eingesetzt. Dort übernahmen sie administrative Aufgaben, halfen bei Veranstaltungen und bespielten die Social-Media-Kanäle der Einrichtung.

 

Die Verständigung auf Englisch, da sind sich die Auszubildenden einig, habe insgesamt gut funktioniert. „Mein Praktikumsbetreuer hat kaum Englisch gesprochen und trotzdem haben wir uns immer irgendwie verständigen können“, berichtet Irem Üstünol von ihren Erfahrungen. „Notfalls haben die anderen Kollegen ausgeholfen und übersetzt.“

Akropolis und Sonnenuntergänge

Gewohnt haben die vier während ihres Praktikums in zwei benachbarten Apartments zusammen mit anderen Erasmus-Teilnehmenden. „Die Apartments waren ganz zentral gelegen, sodass wir vieles zu Fuß erreichen konnten. Zur Arbeit kamen wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln“, erzählt Leoena Berisha. 

Ihre Freizeit neben dem Praktikum haben die Auszubildenden voll ausgekostet. „Wir haben die Akropolis besucht, Zeit im Museum oder am Strand verbracht, sind zusammen essen gegangen und haben uns Sonnenuntergänge angeschaut“, zählen sie auf. 

„Es ist einfach schön, diese Erfahrung gemacht zu haben“, lautet das Fazit von Evren Toraman. „Es waren zwar nur drei Wochen, aber ich habe das Gefühl, mich selbst noch besser kennengelernt zu haben. Gerade auch durch Situationen, in denen nicht alles glatt lief“, ergänzt Sedef Celik. Ihre Zeit in Griechenland habe die bereits zuvor befreundeten Azubis noch stärker zusammengeschweißt.

Geringe Kosten dank Förderung

In die Wege geleitet wurde der Erasmus-Aufenthalt der angehenden Verwaltungsfachangestellten über das Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg, an dem die Azubis den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren. Dank der Erasmus-Förderung blieb für den Aufenthalt nur noch ein Eigenanteil von 350 Euro pro Person übrig. 300 Euro davon hat wiederum die Stadt Lüdenscheid übernommen, sodass von den Auszubildenden nur noch ein geringer Eigenbetrag eingebracht werden musste. „Ich würde mich freuen, wenn auch in den kommenden Jahren wieder Erasmus-Aufenthalte zustande kommen und noch mehr Auszubildende die Chance auf ein Auslandspraktikum erhalten“, sagt Ausbildungsleiterin Sandra Haarmann.

Lüdenscheid, 25. Juli 2025