Mehrweg

Das Abfallaufkommen in Deutschland lag 2017 bei rund 280.000 Tonnen für Einweggeschirr und Take-Away-Verpackungen, den mit Abstand größten Teil machten dabei Teller, Boxen und Schalen für Speisen aus.
(Quelle: NABU abgerufen 21.03.2022)

Eine riesige Zahl, die nicht nur zu überfüllten Mülleimern besonders im Innenstadtbereich und wildem Müll in Parks und Grünanlagen führt, sondern am Ende auch zu mehr Mikroplastik im Meer!

Umso wichtiger ist es, die Gewohnheit, dass Einwegverpackungen Zeit sparen und überall leckeres Essen und Trinken ermöglichen, zu durchbrechen. Denn die Einwegverpackungen sind oft nur wenige Minuten im Einsatz bevor sie schon wieder im Müll landen: Ein enormer Energie- und Ressourcenverbrauch und eine hohe Belastung für Umwelt und Klima.

Um diesem negativen Trend entgegen zu wirken, gilt seit Januar 2023 eine neue gesetzliche Vorgabe zur Vermeidung von To-Go-Plastikmüll. So sind Restaurants, Bistros und Cafés ab einer bestimmten Größe seitdem verpflichtet, neben Kunststoff-Einweg auch Mehrwegbehälter anzubieten. Eine Ausnahme gilt für Betriebe bis 80 m² und mit maximal 5 Beschäftigten. Hier besteht keine Verpflichtung, Mehrweg anzubieten, jedoch müssen die Betriebe kundeneigenen Gefäße akzeptieren und füllen (wobei die Verantwortung zur Eignung des Gefäßes bei der/dem Nutzer*in liegt und die Hygieneregeln beachtet werden müssen).

Die Nutzung von Mehrweg hinsichtlich der ökologischen und ökonomischen Vorteile richtet sich nach der Häufigkeit der Nutzung. In Hinblick auf die Treibhausgasemissionen führen schon 10 - 15 Nutzungen zu einer positiveren Bilanz als Einweg. Insgesamt geht man von 15 - 50 Umläufen aus, die Vorteile gegenüber Einweg sichtbar machen. Ein effizientes Spülen und eine gute Logistik verbessern die Bilanz.

In Stadtverwaltung Lüdenscheid setzt ein Zeichen für Mehrweg und führt 2025 Mehrweg To-Go-becher ein, die im „Klein Oho – Der Lüdenscheid Shop“ erhältlich sind.

Darüber hinaus ist geplant, eine große Stückzahl an Mehrwegbechern anzuschaffen, die dann für große Veranstaltungen, wie z.B. das Bautz-Festival, ausgeliehen werden können und das dortige Müllaufkommen erheblich senken sollen. Auch andere Veranstalter sollen die Möglichkeit bekommen, die Becher auszuleihen.