Metallkurzwaren, Beschläge, Taschen- und Kofferbügel, kleinere, metallene Flakons und Pillendosen – und eben die Knöpfe, dies alles gehörte zu der erfolgreichen kleinteiligen Produktpalette, die den Namen Lüdenscheid überregional, international, ja weltweit bekannt werden ließ.
Im Mittelpunkt der sonntäglichen Führung stehen Beispiele dieser kleinen Kostbarkeiten. Aber vor allem werden auch die Persönlichkeiten in den Blick genommen werden, die den beispiellosen Aufstieg und die außergewöhnliche Verfeinerung des metallverarbeitenden Gewerbes in Lüdenscheid vorangetrieben haben, so zum Beispiel die Firma Julius Kremp.
In der Sammlungspräsentation der Städtischen Galerie ist ein Porträt aus der Hand der Künstlerin Ida Gerhardi zu sehen. 1922 malt sie den damaligen Inhaber der Firma Jul. Kremp, Kurt Robert Jordan. Auch die beiden Söhne Robert und Wolfgang werden bald Modell sitzen. Trotz langwieriger Erkrankung und ihrem Rückzug aus der Kunstmetropole Paris in die heimatliche Provinz war die Künstlerin nach wie vor eine gefragte Porträtistin. Die Lüdenscheider Gesellschaft ließ sich malen: Familie Nolte, Noelle, Hueck und die Jordans. Und dann wären da noch die Knöpfe…Es gab eine Zeit, da wurde Lüdenscheid geradezu als die „Knopfstadt“ bezeichnet. Ida Gerhardi porträtierte die große alte Dame von P.C. Turck, Emma Turck, 1904.
Aber neben dem Exportschlager Metallknopf verfügt die Sammlung der Städtischen Galerie über mehr als 200 sogenannte Künstlerknöpfe. Diese sind derzeit die Attraktion der aktuellen Ausstellung und erzählen ebenso ein Stück Lüdenscheider Geschichte – Kunstgeschichte im idealen kreisrunden Format von 30 Zentimeter Durchmesser.
Es gibt viel zu erzählen und im Dialog gibt ein Wort das andere. Im Anschluss laden die beiden Fördervereine der Museen zu einem Glas Sekt mit Blick auf das kommende ereignisreiche Jahr 2026.
Lüdenscheid, 19. Dezember 2025