Zum Ende des IGP-Jahres trafen sich der Künstler, die beiden Sponsoren und Dr. Susanne Conzen, Leiterin der Städtischen Galerie, um die von Mehling gefertigte Editionsarbeit vorzustellen.
Am 28. März wurde Simon Mehling der 18. Ida Gerhardi Förderpreis zuerkannt. Die Jury hatte aus mehr als 70 Bewerbungen 9 Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die ihre Arbeiten in einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Lüdenscheid präsentierten. Die finale Jurysitzung votierte mehrheitlich für die außergewöhnliche Position des Bildhauers.
Unter dem Titel „Randposten“ zeigte Mehling eine raumhohe skulpturale Arbeit aus gefundenen Materialien, vornehmlich Holz und Metall mit wenigen farbigen Akzenten, welche die durch natürliche Verwitterung gewonnene Lebendigkeit behutsam unterstrichen.
„Nachhaltigkeit und Recycling bilden die Basis seines Schaffens. Viele seiner Objekte zerlegt er nach Ausstellungsende wieder in ihre Einzelteile. Aus diesem und zusätzlich ergänztem Material erschafft er dann an einem anderen Ort neue Skulpturen.“ So beschreibt der Urkundentext die eigenwillige und sich vom Mainstream deutlich abhebende künstlerische Position Mehlings. Ihn interessiert die Kunst in öffentlichen Zusammenhängen und in Kommunikation mit unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. In seinen unkonventionellen, skurrilen Skulpturen und Rauminstallationen thematisiert er u.a. bauliche Komplikationen, gescheiterte Instandhaltungen und Probleme bezüglich der Ökologie und Energieeffizienz von Bauwerken. Mit Feinsinn wirft er kritische Blicke hinter die Kulissen und Arbeitsprozesse unserer öffentlichen und halböffentlichen Räume.
In der Ausstellung zeigte Mehling zu seiner Skulptur „Randposten“ eine Reihe von Buntstiftzeichnungen, die er aus Konstruktionsskizzen entwickelt und die seine architektonischen Objekte begleiten. Seine Editionsarbeit hat dieses künstlerische Medium aufgegriffen. Die drei Zeichnungen werden jeweils ihren Platz in der Sammlung der Galerie, der Sparkasse und den Stadtwerken finden.
Lüdenscheid, 5. Dezember 2025