Unfallkommission legt Bericht vor

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In Lüdenscheid gibt es aktuell eine Unfallhäufungsstelle: Wo die Königsberger Straße und die Bromberger Straße den „Honseler Bruch“ kreuzen, besteht ein erhöhtes Risiko für Gefahrensituationen und Zusammenstöße. Das geht aus einem Sachstandsbericht hervor, den der städtische Fachdienst Verkehrsplanung und -lenkung am Mittwoch, 14. Mai, im Bau und Verkehrsausschuss präsentiert hat. Danach gibt es außerdem Nachbesserungsbedarf an der Hoch- und Rahmedestraße. An drei weiteren Stellen hingegen gibt es Entwarnung.

Anfang Mai hatte die Unfallkommission getagt, der die Kreispolizeibehörde, der Landesbetrieb Straßen.NRW, die Bezirksregierung Arnsberg, der Märkische Kreis und die Stadt Lüdenscheid angehören. Dementsprechend frisch waren die Ergebnisse des Sachstandsberichts, den Christian Hayer, Leiter des Fachdienstes Verkehrsplanung und -lenkung, vorstellte:

„Honseler Bruch“: Im Kreuzungsbereich mit der Königsberger und Bromberger Straße komme es „immer wieder zu Problemen mit einbiegenden Fahrzeugen“, vor allem wenn diese den „Honseler Bruch“ bergab befahren, also in Richtung B229, sagte Hayer. Die Stadt habe in einem ersten Schritt zwei zusätzliche „Tempo 30“-Schilder aufgestellt, beide ergänzt um eine Warnung vor Unfällen. Zusätzlich steht dort ein mobiler Blitzer. Die Unfallkommission sieht an der Kreuzung, mit der sich das Gremium immer mal wieder befasst hat, laut Hayer allerdings nachhaltig Handlungsbedarf: Eine Erhebung von Verkehrsdaten soll mittelfristig detaillierte Ergebnisse liefern – und könnte zum Ausgangspunkt für eine Neugestaltung des Kreuzungsbereichs werden.

Hochstraße: Von der Einmündung zur Staberger Straße bis zum Bräuckenkreuz sind die Fahrbahnmarkierungen abgefahren, verschmutzt und teilweise kaum noch oder gar nicht mehr zu erkennen. Nach Angaben des zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW ist die Erneuerung der Linien kurzfristig nicht möglich. „Deswegen hat die Unfallkommission beschlossen, die Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich aus Sicherheitsgründen vorübergehend von 50 auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren“, sagte Hayer.

Rahmedestraße: Die knickt am Breitenfeld nach rechts ab. Hier müssen Verkehrsteilnehmer darauf achten, dass von der Lösenbacher Landstraße kommende Linksabbieger Vorfahrt haben. Darauf weisen entsprechende Verkehrsschilder hin. Zudem mahnt auch ein Schutzblinker zu besonderer Vorsicht. „Trotzdem kommt es hier immer mal wieder zu Problemen“, so Hayer. Abhilfe soll ein neuer Signalgeber schaffen, der Verkehrsteilnehmer auf der Rahmedestraße künftig „Rot“ zeigt, wenn Linksabbieger von der Lösenbacher Straße kommen. Eine entsprechende Anordnung hat die Stadt laut Hayer erteilt. Für die Umsetzung ist Straßen.NRW zuständig. 

„Am Weiten Blick“: Leitplanken und eine Sperrfläche sollen dazu führen, dass Verkehrsteilnehmer langsamer und damit vorsichtiger auf die Straße „Im Olpendahl“ abbiegen. Die im Vorjahr umgesetzte Maßnahme haben Hayer zufolge „direkt erfolgreich gegriffen“, wie die aktuellen Unfalldaten belegten.

Lennestraße: Am unteren Ende, zwischen dem Autohaus und dem Lennekreuz, kommt es bergab immer mal wieder zu Auffahrunfällen. Zwei Faktoren scheinen dafür ausschlaggebend sein: Zum einen bemerkten manche Verkehrsteilnehmer nicht, dass sie die vorherige „Tempo 30“-Zone dort längst verlassen haben; zum anderen abrupte Bremsmanöver wegen des Rotlichtblitzers an der Kreuzung. Deswegen hat die Stadt „Tempo 50“-Schilder aufstellen lassen, unter denen auch ein Hinweis auf eine Radarkontrolle zu finden ist. „Eine Unfallhäufungsstelle haben wir in diesem Bereich aber nicht“, stellte Hayer klar. Zu diesem Ergebnis sei die Unfallkommission gekommen. Die Lennestraße ist Teil der A45-Umleitung.

Heedfelder Straße: Auch auf dem Abschnitt zwischen „Im Grund“ und dem „Brockhauser Weg“ kommt es hin und wieder zu Auffahrunfällen. „In Relation zur Verkehrsbelastung ist das aber unauffällig“, erklärte Hayer. Also: keine Unfallhäufungsstelle.

Die Unfallkommission kommt regelmäßig zusammen. Als Unfallschwerpunkt gilt eine Straße, ein Abschnitt oder ein Verkehrsknoten, wenn es dort mehrfach zu ähnlichen Unfällen kommt. Dann gilt dort eine erhöhte Wahrscheinlichkeit Gefahrensituationen und Zusammenstöße. Die Verkehrslage ist dann durch die Unfallkommission auf Sicherheitsdefizite zu überprüfen. 

Lüdenscheid, 19. Mai 2025

Blick auf die nächtliche Sauerfelder Straße mit Lichtern der Fahrzeuge
Foto: Guido Raith