Glasfaserausbau bleibt in Brüninghausen auf der Strecke
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Eigentlich könnte der erste von zwei Bauabschnitten längst fertig sein. Stattdessen stockt die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Brüninghausen aber seit einigen Wochen. Der Grund: In Sachen Glasfaserausbau ist bislang rein gar nichts passiert – trotz zahlreicher Gespräche und vorliegender Genehmigungen. Jetzt sind der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Stadt Lüdenscheid mit ihrer Geduld am Ende: Die Sanierungsarbeiten im ersten Teilstück sollen notgedrungen ohne Rücksicht auf die Verlegung von Glasfaser abgeschlossen werden.

Die Versestraße (L694) bildet die rund zwei Kilometer lange Ortsdurchfahrt in Brüninghausen. Seit Mitte Juni 2024 ist die Straße zwischen dem Ortsausgang am Schemmer Teich und den Einmündungen zur Leifringhauser Straße und Platehofstraße voll gesperrt. Das ist der erste von zwei Bauabschnitten, in dem Straßen.NRW neben der Asphaltdecke auch den Untergrund der Fahrbahn aufwendig sanieren lässt. Die Tiefbauarbeiten wiederum wollte ein Unternehmen dazu nutzen, entlang der Versestraße Leitungen für schnelles Internet verlegen zu lassen. Das sollte ein darauf spezialisierter Dienstleister in Absprache mit der Straßenbaufirma übernehmen.
Soweit die Theorie. Tatsächlich sei bislang aber keine einzige Leitung verlegt worden, teilt der städtische Fachdienst Bauservice mit. Auch nicht in den Nebenstraßen („Auf’m Aul“, „Im Schemm“ und an der Versestraße 44 bis 48). Dabei hätten „sämtliche Genehmigungen seitens der Stadt“ vorgelegen und seit Mai 2024 „regelmäßige Gespräche aller Beteiligten zur Koordination“ aller Maßnahmen stattgefunden.
Auch als Vermittler versuchte sich der Fachdienst. Vergeblich: Die für den Glasfaserausbau zuständigen Unternehmen hätten wiederholt weder Termine noch Zusagen eingehalten und seien sich offenbar auch untereinander nicht einig geworden. Auch ein letzter Versuch in der Vorwoche scheiterte.
Für den städtischen Bauservice ist das nicht nachvollziehbar und obendrein – vor allem für die Anlieger in Brüninghausen – äußerst ärgerlich, denn: „Straßen.NRW und die Straßenbaufirma möchten die Baustelle schon seit mehreren Wochen beenden, haben aber für die angekündigte Glasfaserverlegung alles offen gehalten.“ Aus diesem Grund seien auch die „eigentlich fertigen Gehwege noch nicht asphaltiert“ worden.
Das soll sich zeitnah ändern: „Auf sämtlichen Asphaltflächen der Fahrbahn und der seitlichen Nebenflächen werden jetzt die Asphaltdeckschichten aufgebracht. Dann sind die Straße und Gehwege im ersten Bauabschnitt fertig und wieder nutzbar“, kündigt der Fachdienst Bauservice an.
Gleichzeitig hat sich das Thema schnelles Internet damit aber erst einmal erledigt. Einen Aufbruch der frisch asphaltierten Flächen hat Straßen.NRW für die Dauer von fünf Jahren ausgeschlossen. So lange nämlich läuft die Gewährleistungsfrist, die sicherstellen soll, dass das sanierte Straßenstück frei von Mängeln bleibt. Ein erneutes Aufreißen der Straße würde einen enormen und nicht akzeptablen volkswirtschaftlichen Schaden bedeuten, denn die Kosten allein für den ersten Bauabschnitt liegen laut Straßen.NRW im hohen sechsstelligen Bereich.
„Welche Folgen das für den Glasfaserausbau in Brüninghausen hat, ist nicht abzuschätzen“, schreibt der Fachdienst Bauservice. Wann es mit der Sanierung des zweiten Teilstücks der Ortsdurchfahrt, zwischen der Einmündung zur Platehof- und Leifringhauser Straße und der Brüninghauser Halle, weitergeht, steht derzeit noch nicht fest.
Lüdenscheid, 26. März 2025