Adolf-Reichwein-Gesamtschule: Gutachten für Sporthalle liegt erst Mitte Mai vor

Die Experten sind für die kommende Woche bestellt. Ihr Urteil darüber, ob und wie sehr die Wasserschäden in der Sporthalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion beeinträchtigen, wird aber vermutlich erst Mitte Mai vorliegen. Die Stadt Lüdenscheid stellt sich daher darauf ein, dass die Halle voraussichtlich bis zu den Sommerferien gesperrt bleiben muss. Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Um die Wasserschäden und ihre Auswirkungen beurteilen zu können, muss zunächst die Verkleidung der Dachkonstruktion abmontiert werden. Auch Beleuchtung und Heizung müssen vorübergehend abgebaut werden. Diese Arbeiten, für die an mehreren Stellen Gerüste zum Einsatz kommen, laufen bereits. In der kommenden Woche wird ein Gutachter die Holzbeschaffenheit im Bereich der Auflagerpunkte einer eingehenden Prüfung unterziehen und mit Bohrungen Materialproben nehmen, die anschließend in einem Labor analysiert werden. Die entscheidende Frage dabei: Wie stark hat das eingetretene Wasser die Beschaffenheit des Leimbinders angegriffen und die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion beschädigt?

Von der Antwort hängt das gesamte weitere Vorgehen ab. „Wir wissen leider erst Mitte Mai, wie es um die Halle bestellt ist. Vorher können wir nicht beurteilen, ob und in welchem Umfang womöglich Sanierungsarbeiten erforderlich sind“, sagt Bürgermeister Sebastian Wagemeyer. Sollte eine Sanierung erforderlich sein, müsste außerdem noch geklärt werden, ob der Auftrag direkt vergeben werden darf oder ausgeschrieben werden müsste. Letzteres hängt vom Kostenrahmen ab und würde länger dauern. Daher hat die Stadtverwaltung entscheiden, die Halle bis zu den Sommerferien gesperrt zu lassen.

Diese Entscheidung soll allen Betroffenen auch Planungssicherheit bringen. Zum einen muss für den Schulsport eine Lösung für die kommenden Monate gefunden werden. „Das hat für uns höchste Priorität“, sagt Matthias Reuver, Fachbereichsleiter Jugend, Bildung, Sport der Stadt Lüdenscheid. Zum anderen soll der Fachdienst Schule und Sport auch mit den Vereinen, die die Halle für den Trainings- und Spielbetrieb nutzen, nach vorübergehenden Ausweichstandorten suchen. „Idealerweise bleibt es bei den Übergangslösungen, die zuletzt gut funktioniert haben“, so Reuver.

Bei der mit der Untersuchung beauftragten Firma handelt es sich um eins von nur wenigen Unternehmen, die bundesweit auf die Sanierung von Holzleimbindern spezialisiert sind. Die Wasserschäden sind Anfang April bei einer routinemäßigen Untersuchung der Halle entdeckt worden. Seitdem ist das Gebäude gesperrt.

Parallel dazu sollen zudem die außen liegenden Stahlbetonstützen der Dachkonstruktion saniert werden. Dabei handelt es sich nach Angaben der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGW) um eine Routinearbeit, da Wind und Wetter beständig auf das Material einwirken.

Lüdenscheid, 19. April 2024