Rudolf Lutz - Vom Bauhaus zur Stuttgarter Avantgarde
Rudolf Lutz 1895-1966
Vom Bauhaus zur Stuttgarter Avantgarde
1919 bewarb sich Rudolf Lutz, geb. 1895 in Heilbronn, am damals von Walter Gropius neu gegründeten Bauhaus Weimar. Sein dortiges Studium währte nur kurz - er besuchte den sog. Vorkurs bei Johannes Itten (1888-1967), verließ die Kunstschule aber bereits nach einem Semester.
Weitaus mehr verbunden fühlte sich der gelernte Schreiner und Absolvent der Königlichen Kunstgewerbeschule in Stuttgart dem dortigen Künstlerkreis um Adolf Hölzel (1853-1934). Bereits 1916 hatte Lutz auf "Anregungen durch Maler Itten" seine Arbeit auf den bildkünstlerischen Bereich ausgeweitet. Diese im Laufe der Jahre entstandenen `kleinen Formate` wurden für den Architekten, Innenraumgestalter und Möbelentwerfer eine künstlerische Ausdrucksweise, der er sich neben seiner professionellen Arbeit widmete.
1925 heiratete er Marta, die Tochter eines Stuttgarter Dekorationsbetriebes, des ehem. Königlichen Hofdekorateurs Marcus Schwinghammer. Sie gehörte zeitweise zum Kreis der Weberinnen um die Bauhausschülerin Ida Kerkovius (1879-1970) und verdiente ihr Geld u. a. mit Teppichen, die sie nach bildnerischen Entwürfen ihres Mannes Rudolf oder auch anderer KünstlerInnen fertigte.
1927 erhielt Lutz die Möglichkeit zur Mitarbeit am "Weissenhof-Projekt in Stuttgart", dem Bau einer Mustersiedlung des `neuen Wohnens` unter der Leitung Ludwig Mies van der Rohes (1886-1969). Er wurde beauftragt, die Ausstattung eines der Reihenhäuser, die der niederländische Architekt J.J. Oud (1890-1963) im Zusammenhang mit diesem Projekt in der Stuttgarter Innenstadt als Modell moderner Wohnsituation aus Leichtbeton entwickelt hatte, vorzunehmen.
Das Ehepaar bezog 1929 ein von Lutz entworfenes Haus in Stuttgart, welches deutliche Anklänge an die architektonischen Entwicklungen des Dessauer Bauhauses aufwies. In der Zeit von 1939/40 bis 1948 war Lutz als Architekt der Stadt Stuttgart tätig. Später führte er dort bis zu seinem Tod 1966 ein eigenes Architekturbüro.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Lüdenscheid zeigt ein Auswahl des umfangreichen malerisch-zeichnerischen Nachlasses von Rudolf Lutz aus der Sammlung Kümmel und stellt ihr Werke der Künstler des Hölzel-Kreises zur Seite.
ERÖFFNUNG
Freitag, 26.04.2019, 19.00 Uhr
Einführung:
Dr. Susanne Conzen (Galerie der Stadt Lüdenscheid)
Museen der Stadt Lüdenscheid, Sauerfelder Straße 14-20, 58511 Lüdenscheid
Laufzeit: 27.04.2019 - 26.05.2019
Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit mit der Galerie Detlev Kümmel