102. Wesselberg (Hofanlage)
Die Hofanlage Wesselberg umfaßt ein Gruppe von vier Gebäuden.
Ein in Massivbauweise und Fachwerk errichtetes Bauernhaus mit Längsdeele und Kammerfach, ein östlich davon gelegenes Stall- und Speichergebäude mit massiv ausgeführtem Erdgeschoß und darauf aufgesetzten verbretterten Speichergeschoß, ein südlich vom Haupthaus gelegenes eingeschossiges Stall- und Remisengebäude, ein westlich vom Haupthaus gelegenes kleines, eingeschossiges Gebäude, das ursprünglich vermutlich einen Backofen enthielt.
Jedes Gebäude dieser Gruppe ist mit einem Satteldach versehen.
Die Ortschaft wird auch schon ein einer alten Sage mit dem Titel "Die Hollen in den Wesselberger Höhlen" erwähnt.
"Wenn man von Lüdenscheid über Wesselberg ins Mintenbecktal wandert, kommt man an den Höhlen vorbei. Dort lebten in alten Zeiten die Hollen. Es waren Zwerge, die den Menschen freundlich gesinnt waren und sie bei vielen Arbetien und sonstigen Tätigkeiten heimlich unterstützten. Wenn die Bauern im Sommer ihr Heu trockneten, ween die Ernte eingebracht wurde, immer kamen die Zwerge unsichtbar zum Helfen und hüteten auch das Vieh.
In der Luft schwebten dann weißgeschälte Hirtenstäbe, die die Herden umkreisten. Dann wußten die Bauern ihre Tiere in guter Hut, keins ging zu Schaden und am Abend waren sie wieder vollzählig im Stall. Die Bauern bedankten sich regelmäßig mit Butterbroten, die dick mit Quark belegt waren. Als ein besonders früher und strenger Herbst nahte, legten einige mitleidige Bauernfrauen allerlei Kleidungsstücke zu den täglichen Broten.Das waren aber solche für große Menschen und nicht für kleine Zwerge. Das sahen die Hollen als Verhöhnung ihrer kleinen Gestalt an. Sie beschlossen, aus dem Lande, in dem sie verhöhnt worden waren, auszuwandern. Im nächsten Jahr warteten die Bauern vergeblich auf das Erscheinen der weißen Stäbe. Sie haben sie nie wieder gesehen." (aus: Sagen und Geschichten aus dem märkischen Sauerland)