79. Mausoleum Selve
Es wurde im vom Neubarock beeinflussten Jugendstil als Zentralbau mit lebhafter Kolossalgliederung errichtet. Das Innere dieses Mausoleums ist gewölbt, mit einer hervorragenden Farbverglasung, einem Mosaikfußboden und mit Marmorbüsten ausgestattet, von denen eine "P. Borsani" gekennzeichnet ist. Die Kupferhaube des plastisch durchgeformten Baukörpers stellt einen Bezugspunkt auf dem gesamten Friedhof dar.
Das Mausoleum erinnert an eine Unternehmerfamilie aus dem Versetal, die in der Gründerzeit durch intensive Nutzung der damaligen industriellen Entwicklung innerhalb kürzester Zeit zu einer der reichsten Familien des damaligen Kaiserreiches aufstieg. Auch machte sich die Familie Selve durch Stiftungen in Lüdenscheid einen großen Namen, unter anderem an dem Sanatorium in Hellersen. Das Mausoleum Selve wurde am 06.07.1988 unter der Laufenden Nr. 79 in die Denkmalliste eingetragen.
Im April 1988 wurde von der Erbengemeinschaft diese Eintragung beantragt. Im Juli 1987 wurde das Mausoleum durch Zerstörung stark beschädigt. Umgestürzte Säulen, zerbrochene Marmorbüsten und Gesteinsbrocken, ein großer Schaden der angerichtet wurde. Darauf hin wurde das unter Denkmalschutz gestellte Grabmal wieder in Stand gesetzt.
Es wurden Steinmetzarbeiten durchgeführt, die Bundglasfenster wurden sorgfältig restauriert, wieder eingesetzt und mit einer Schutzverglasung versehen. Die zerstörte Marmorbüste des italienischen Künstlers wurde restauriert und der Zugang zum Grabmal so gesichert, dass kein Unbefugter mehr eindringen kann.
So stellt das Mausoleum auch heute noch einen imposanten Anziehungspunkt auf dem alten ev. Friedhof an der Mathildenstraße dar.