Grünes Licht für Sprengung der Talbrücke Rahmede

Wagemeyer: "Sehr positive Nachricht" / Erneute Kritik am Bund

Ein Blick auf die Unterseite der Talbrücke Rahmede.
Gute Nachrichten für Lüdenscheid und die gesamte Region: Die Talbrücke Rahmede kann offenbar gesprengt werden. Foto: Sven Prillwitz

Die marode Talbrücke Rahmede kann und soll gesprengt werden. Das hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing am Montag, 7. Februar, bekanntgegeben. Ebenso erfreut wie überrascht von der Nachricht zeigte sich Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, der die Kommunikation von Bund und Land erneut kritisierte.

Eigentlich war erst Mitte Februar mit dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Sprengung der Brücke gerechnet worden. Nun erklärte Volker Wissing rund eine Woche früher, dass die "technischen Voraussetzungen" dafür vorlägen. "Diese Chance zur Beschleunigung greifen wir für die Region auf", zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den Bundesverkehrsminister. Die "Tagesschau" berichtet darüber hinaus, dass die Vorbereitungen der Sprengung ein halbes Jahr dauern könnte, denn: Die Wohnhäuser und Unternehmen, die an oder direkt unter der Brücke liegen, müssten "aufwendig geschützt" werden. Details der Untersuchung sollen am Donnerstag veröffentlicht werden.

"Das ist eine sehr positive Nachricht für unsere Stadt und die Region", sagte Sebastian Wagemeyer. Die Sprengung der Brücke bedeute einen enormen Zeitgewinn für das Neubauvorhaben. Allerdings sei es "unbefriedigend", über die Presse von dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie zu erfahren: "Immerhin bin ich Bürgermeister dieser Stadt und auch der Menschen, die im Bereich der Brücke wohnen und arbeiten und die sich jetzt Gedanken um ihr Zuhause und ihre Firma machen."

Grundstücksverhandlungen: Stadt bietet sich als Vermittler an

Außerdem seien noch nicht mit allen Grundstücksbesitzern Gespräche geführt worden, kritisierte Wagemeyer das Vorpreschen des Bundesverkehrsministers. Das Stadtoberhaupt forderte deshalb "sehr intensive, wertschätzende und auf Augenhöhe geführte Gespräche", die so schnell wie möglich geführt werden müssten. Die Stadtverwaltung übernehme dabei gerne die Rolle des Vermittlers, betonte Wagemeyer und bot Bund und Land damit erneut die "wichtige Unterstützung von uns als Local Player" an.

Lüdenscheid, 07. Februar 2022