Winderdienst: Die wichtigsten Informationen im Überlick

Ein Auto fährt eine Straße mit Schnee am Rand entlang
Schnee, Nässe und Eis auf den Straßen stellen nicht nur den Winterdienst, sondern auch Verkehrsteilnehmer und Bürger jedes Mal vor neue Herausforderungen. Foto: Sven Prillwitz

Bei Schnee und Eis ergeben sich für den Stadtreinigungs-, Transport- und Baubetrieb Lüdenscheid (STL) einige zusätzliche Aufgaben. Im Winterdienst sorgt der STL dafür, dass Lüdenscheids Straßen befahrbar und sicher bleiben. Aber auch Anwohner sollten ein paar Dinge beachten. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen und interessante Fakten im Überblick:

Bei einem Wintereinsatz des STL...

  • sind etwa 100 Personen im Einsatz.
  • werden rund 100 Tonnen Salz verbraucht.
  • dauert der Volleinsatz  4 bis 6 Stunden.
  • werden 26 LKW-Pläne (Straßen, Plätze), 18 Treckerpläne (Gehwege, Plätze) und 26 Handreinigungspläne (Verbindungswege, Treppenanlagen, Bushaltestellen mit Wartehäuschen, etc.) abgearbeitet.

Diese Pläne werden nach Prioritäten erledigt: Buslinien, Hauptverkehrswege, Steilstücke und Krankenhauszufahrten haben die Priorität 1, Nebenstraßen die Priorität 2 und Sackgassen sowie Anliegerstraßen die Priorität 3. Die Einsätze erfolgen werktags zwischen 4 und 20 Uhr, sonntags zwischen 6 und 20 Uhr.

Beim Räumen wird Schnee immer von der Fahrbahn an den Straßenrand geschoben. Dabei kann es dazu kommen, dass Einfahrten oder Gehwege zugeworfen werden. In dem Fall sollte der Fahrer den Schnee möglichst auf die Straßenseite räumen, wo er am wenigsten stört.

Salz und Sole

Eine Halle voller Streusalz für den Winterdienst
Rund 800 Tonnen Streusalz werden in einer Halle auf dem Recyling-Hof des STL gelagert. Foto: Andreas Fritz

Der STL lagert eine beachtliche Menge Salz. So ist im Ernstfall immer genug da, wenn es gebraucht wird.

  • Die STL-Salzhalle ist mit rund 800 t Salz gefüllt.
  • Zusätzlich liegen noch ca. 100 t unter einem Abdach auf dem Gelände
  • Bei Dritten sind noch einmal rund 3.000 t Salz eingelagert, auf die der STL bei Bedarf kurzfristig zugreifen kann.

Neben Salz setzt der STL auch Sole ein:

  • Sole ist ein Gemisch aus Wasser und Streusalz und wird beim STL als ca. 22-prozentige Lösung eingesetzt.
  • Der STL hat 2019 eine neue Soleanlage gebaut. Der Lagertank hat ein Fassungsvermögen von 50.000 Litern, der Mischer fasst 7.000 Liter Sole.
  • Reine Sole wird über einen Solestreuer präventiv eingesetzt. Bei Temperaturen um die 0 Grad und feuchten Straßen verhindert der Einsatz die Eisbildung.
  • Beim vorbeugenden Streuen auf den Hauptverkehrsstraßen werden etwa 11.000 Liter Sole verbraucht. Der Einsatz dauert bei etwa 130 Kilometer langen Strecke rund 6 Stunden.
  • Vorteil von Sole: Der Salzverbrauch sinkt im Gegensatz zum Präventivstreuen mit einem kombinierten Sole-Salzstreuer um etwa ein Drittel.
  • Bei Winterdiensteinsätzen nach Schneefall oder Glatteisbildung wird ein kombinierter Sole-Salzstreuer eingesetzt. Der Streuer hat reines Salz sowie in seitlichen Tanks Sole geladen. Auf dem Streuteller vermischt sich die Sole mit dem Streusalz- Das hat den Effekt, dass eine erhöhte Haftung auf der Fahrbahn erreicht wird und es nicht so schnell zu Verwehungen kommt. Dadurch wird eine bessere und gleichmäßigere Tauwirkung erreicht.

Bürger in der Pflicht

Eine Person schiebt auf dem Gehweg Schnee
Für das Schneeschieben vor dem Haus gibt es klare Regeln. Foto: Caroline Unger

Aber welche Pflichten haben Bürgerinnen und Bürger? Die folgenden Punkte sollten Sie in der kalten Jahreszeit unbedingt beachten:

  • Die Hauseigentümer sind dafür verantwortlich, Gehwege vor dem Haus werktags zwischen 7 und 20 Uhr und sonntags zwischen 8 und 20 Uhr innerhalb einer angemessenen Zeit nach Ende des Schneefalls beziehungsweise nach dem Gefrieren schnee- und eisfrei zu machen.
  • An Bushaltestellen sind die Ein- und Ausstiege frei zu halten.
  • An Kreuzungen, Einmündungen und Überwegen ist ein Durchgang zum Überqueren der Straße zu schaffen.
  • Nach 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind am nächsten Morgen zu beseitigen.
  • Geräumter Schnee sollte am Fahrbahnrand so gelagert werden, dass der Fahr- und Fußgängerverkehr möglichst wenig gefährdet oder behindert wird.
  • Straßeneinläufe sind schnee- und eisfrei zu halten.

Tipps vom STL

Ein Autp parkt am eingeschneiten Straßenrand
Foto: Sven Prillwitz

Zum Schluss noch ein paar Winter-Tipps für alle Lüdenscheiderinnen und Lüdenscheider - direkt vom STL:

  • Für Personen- und Lastkraftwagen sollten Winterreifen selbstverständlich sein.
  • Auswärtige Lieferanten sollten auf die besonderen Verkehrsverhältnisse in Lüdenscheid hingewiesen werden.
  • Fußgänger sollten Ihr Schuhwerk den Witterungsverhältnissen anpassen.
  • Fahrzeuge bitte immer am Straßenrand so parken, dass die Streufahrzeuge freie Durchfahrt haben, dabei kann es notwendig werden, dass ein Parkplatz freigeschaufelt werden muss.
  • Jeder sollte prüfen, ob ein Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel nicht sicherer ist.

Lüdenscheid, 29.12.2020